Auch die entspannte Atmosphäre einer Klausurtagung war offensichtlich nicht dazu angetan den politischen Irrweg der Christdemokraten aufzuhalten. Jetzt die kurzfristige Einzelhandelslösung für den Alten Sportplatz einzufordern zeugt von hektischer Nervosität. Auch der FDP ist bewusst, dass der Verkauf des Alten Sportplatzes in diesem Jahr realisiert werden muss, um den städtischen Haushalt in der Waage zu halten. „Wir sehen in der Ansiedlung eines großen Verbrauchermarktes an diesem Standort einen großen Fehler für die Innenstadtentwicklung und hätten damit eine weitere Insellösung mit all seinen Nachteilen“, betont FDP-Chef Andreas Brinkmann erneut.
Schon seit Beginn der Diskussion setzten wir uns dafür ein, dass eine alternative Wohnbebauung (Seniorenwohnanlage o.ä.) wenigstens geprüft wird. Immer wieder zu behaupten damit weniger erlösen zu können, als bei Nutzung mit Einzelhandel, hilft hier nicht weiter, und zeugt nur von der Zielsetzung genügend Geld für das Projekt Kunstrasenplatz Frömern einzunehmen.
Es ist schon starker Tobak wie locker die Christdemokraten bereit sind weitere 80000 Euro für dieses Prestigeobjekt auszugeben. Sage und schreibe 330000 Euro stünden dann an Haushaltsmitteln zur Verfügung, die dann womöglich bei eintretenden Planungsfehlern oder „Unwägbarkeiten“ zur Rettung des begonnenen Projektes auch noch weiter aufzustocken wären.
Angesichts der Haushaltslage, die uns an anderer Stelle Einsparungen von wenigen tausend Euro abnötigt, aber auch der hinlänglich bekannten demografischen Entwicklung in unserer Gesellschaft, ist eine solche Ausgabe mit weitsichtiger und vernünftiger Politik nicht in Einklang zu bringen. Schon in wenigen Jahren werden wir uns intensive Gedanken über die Kindergarten- und Grundschulstandorte machen müssen. "Wer garantiert uns eigentlich vor diesem Hintergrund, ob in 5 Jahren noch Bedarf für einen solchen Kunstrasenplatz besteht ?", fragen sich die Liberalen besorgt. Wir müssen in dieser Zeit einfach weg von Kirchturmsdenken. Was ist schlimm daran, wenn die Kicker aus Frömern im Winterhalbjahr den Flutlichtplatz in Langschede nutzen?
Die FDP setzt andere Prioritäten: „Wir wollen das Lehrschwimmbecken an der Overbergschule langfristig erhalten, weil wir Schwimmunterricht für die Entwicklung unserer Kinder als wichtig ansehen“, bekräftigt Brinkmann. Alles jammern über die Ergebnisse der PISA-Studien u.ä. ist doch fadenscheinig, wenn wir vor Ort nicht bereit sind, für unsere Schüler/Innen ausreichende Schulungsmöglichkeiten zu schaffen (dazu gehört eben auch adäquater Schwimmunterricht, auch wenn das in den Studien nicht hinterfragt wird).
Wir treten dafür ein,
- der Vermarktung der Rieckenbrauckbrache weiter Vorrang einzuräumen
- die Ergebnisse des Fragenkataloges zur L 673n abzuwarten (müssen jetzt allerdings zügig vorgelegt werden)
- die Vermarktungschancen für den Alten Sportplatz bei Nutzung mit Wohnbebauung abzuklären
- das Projekt Kunstrasenplatz Frömern aufzugeben
- das Lehrschwimmbecken an der Overbergschule spätestens Anfang 2006 zu sanieren.